Die Arktiswölfe von 2022

Wissenschaftlicher Name: canis lupus arctos
Gewicht: 60-80 kg,
Größe:70-85 cm Schulterhöhe
Färbung: weiß
Ernährung: Fleischfresser, frißt aber auch Früchte und Insekten
Verbreitung: Arktische Inseln von Melville Island bis Ellesmere Island
Geschlechtsreif: mit 2 Jahren
Paarungszeit: Februar

Tragzeit: 61-63 Tage
Wurfzeit: April,Mai
Anzahl Junge pro Wurf: 3-8


Die Welpen wurden am 21.04.2022 geboren.

Ankunft in Merzig

In Merzig werden dann die Welpen erst mal versorgt. Kot und Urin ablassen. Und dann füttern. Aber erst mal wieder Mischungsverhältnis der Milch mit Wasser kontrollieren. Die Wärmedippchen für die Flaschen vorbereiten. Und dann füttern. 20ml pro Welpe. Das ist in der großen Flasche fast nichts und entsprechend schnell ist es kalt.

Mehrere Versuche und viel gekleckert. Meine Hose ist jetzt schon wieder steif. Der Kleine zeigt immer noch das gleiche verhalten. Ich glaube er ist einfach viel zu aufgeregt und verkrampft deshalb.

Zudem werden sie gewogen. Der Große wog 1150g und der Kleine 950g (eigentlich 944g, wurde aber gerundet.)
Der Kleine trinkt noch nicht wirklich. Der große macht da schon eine bessere Figur.
Am Nachmittag überlegen wir uns Namen.


Samu ist quasi gesetzt. Tatjana findet in wunderschön. Sicku und Kuma. Fand ich aber genauso komisch wie Kurkuma.
Aber am Ende wird es „Tani“ für den kleinen Welpen und „Samu“ für unseren großen Welpen.

16:00 Uhr. Wir machen etwas mehr Futter, damit wir die kleinen Mengen Flüssigkeit nicht alle 2 Sekunden aufwärmen müssen. In den kleinen Flaschen kühlt sie sofort aus.

Samu zeigt schon Saugreflexe und trinkt. Es klappt schon richtig gut. Und dann trinkt auch Tani. Richtiges trinken. Das ist fantastisch. So schnell ging es noch nie.
Es ist wunderschön zu sehen wie agil die Welpen sind. Sie klettern an uns hoch, sie erkunden ihre Gegend und sie spielen schon ein wenig miteinander und schlafen nach ein paar Minuten ein.

 

Das erste Fleisch.

Es gibt zwei Rippen vom Reh. Da die Welpen gerne auf etwas rum kauen wollen haben wir ihnen zwei Knochen gegeben.
Tani nimmt das auch dankend an. Wir haben sie nach der letzten Milchfütterung neben die Welpen gelegt und Tani hat jetzt gerade das erste Mal daran geknabbert. Das erste Fleisch für unsere Welpen. Ein wenig knabbern und lecken. Richtige Stücke können die Kleinen ja noch nicht abbeißen.

Die Milchmengen werden im Nu weggeschlürft. Dann werden die Welpen wieder in Ruhe gelassen. Sie können sich frei bewegen und die Fütterung erst mal verarbeiten. Tani legt sich gleich mal hin und ruht sich aus. Samu geht wieder auf Wanderschaft. Doch schon nach kurzer Zeit kehrt er zurück und Samu und Tani liegen bei mir im Arm. Für Samu und seine Energie nur ein kurzer Zwischenstopp

Die Welpen spielen wieder mal richtig schön miteinander. Wenn sie wach sind sind sie auch aktiv. Da wird gekabbelt und sie rollen sich auf dem Rücken mal hin und her. Sie klettern gerne. Die Welpen letztes Jahr wären bei der Körpergröße der Männer wohl schon überall hoch gekrabbelt. Diese hier machen da noch keine Anzeichen. Aber sie beginnen an Decken, T-Shirt und Pullover zu zerren. Hier und da wird in etwas rein gebissen und kräftig mit dem Kopf geschüttelt.

Polarwölfe Samu und Tani

Ein sonniger Tag

12:00 Eine ganze besondere Fütterung. Heute geht es das erste Mal nach draußen. Draußen ist ein herrliches Wetter. Die Sonne scheint. Florian und Tatjana bringen die Welpen nach draußen.
Dort setzten wir sie im Schatten auf den Steinboden der Terrasse. Die Steine im Schatten sind recht kühl, aber der Waldboden wäre nicht wärmer. Das erste Mal richtig draußen rum schnüffeln. Alles Begutachten. Die Welpen beginnen zu heulen und miefern. Aber sie sind nicht ängstlich. Sie sind eher auf die Lerntour. Tani tippelt gleich mal zu einem großen Tierschädel, der dort auf dem Boden steht.
Sie tippeln zwischen Tatjana und Florian und mir hin und her. Dann wird natürlich überall Wasser gelassen. Die Sonne ist gemütlich warm.
Die Welpen beginnen nach der Fütterung wieder an zu heulen. Wir bringen sie rein in ihr frisch gemachtes Domizil. Das war alles sehr aufregend.

Milch aus der Schüssel. Nein Danke.

Wir probieren mal ob die Welpen schon aus einer Schüssel trinken. Das dauert aber noch, denn erst mal muss eine passende Schüssel aufgetrieben werden. Nicht zu groß, umstoßsicher. Dann ist die Milch erst mal zu heiß und es dauert ewig, bis sie abgekühlt ist. Während Tatjana die Milch zubereitet wuseln die Beiden um Tatjanas Beine rum. Sie wissen genau was da oben abgeht. Vor allem Samu ist ganz gut auf Trab. Dann aber ist es soweit. Wir stellen die Schüssel hin und Tani ist der Erste an der Schüssel. Er leckt ein wenig am Rand und schlabbert auch schon mal einen kleinen Tropfen. Aber er kein richtiges Trinken. Samu schaut auch vorbei und sieht sich das ganze an. Da er mit der Milch in der Schüssel nichts anfangen kann drückt der den Kopf von Tani nach unten und in die Milch. Ein bisschen witzig ist es schon. Tani hat zwischenzeitlich einiges an Fleisch gefressen. Und sein Kot ist auch ganz gut. Das freut uns. Da das mit der Milch so nicht funktioniert bekommen sie gleich wieder die Flasche. Tatjana geht sie zubereiten. Ich bleibe noch ein wenig bei den Welpen. Endlich ist es soweit. Tani und Samu schlürfen die Flaschen leer und liegen dann zufrieden im Sand. 

Waldboden, Böse Grashalme und Blätter

Polarwölfe Samu und Tani

Es wird Zeit für die Welpen nach draußen zu kommen. Ich gestehe ich hätte noch ein bis 5 Stündchen weiter schlafen können.
Aber schon nach kurzer Zeit muss ich Tatjana meine Anerkennung ausprechen. Nicht das sie das eingeplant hätte aber wir haben draußen ein wundervolles Licht. Zudem führt sie die Welpen heute weiter ins Revier rein. Weg aus der sauber gekehrten Ecke vor dem Eingang hin auf die Wiese und den Waldboden, der auch mit Bätter und Ästen übersäht ist.
Tani findet die Erkundung mit uns ganz toll. Er folgt uns und tötet die bösen Grashalme die ihm vor die Nase kommen. Samu ist deutlich vorsichtiger. Bei ihm dauert es eine ganze Zeit bis er sich weiter nach vorne und zu uns hin wagt. In seiner bekannten Umgebung ist er immer der Draufgänger. Neuerungen sind aber nicht so sein Ding. Samu ist immer etwas ruhiger, aber dafür ist er auch sehr neugierig. Während der Spiephasen geben sich die Beiden mittlerweile nichts mehr. Da wird gekabbelt und gekämpft. Besonders schön sind die Anpirschaktionen und das Rennen. Voller Übermut überschlagen sich die Welpen dann auch von Zeit zu Zeit.

Eine Nacht bei den Welpen

Samu entwickelt langsam helle Kreise um die Augen.
22:30Uhr. Heute habe ich die Nachtschicht. Ich tausche mich noch mit Tatjana aus und wander dann mit meiner Kiste gefüllt, mit einer Flasche Wasser, 2 Kameras, Objektiven, Licht und Laptop rüber zur Hütte. Die Beiden liegen gemütlich auf einem Bett. Die Kiste stelle ich schnell in eine Ecke und schalte dann das Licht an. Sofort geht das gefiepe los und die Beiden kommen angerannt.


Jetzt gibt es erst Mal eine Begrüßung die sich gewachsen hat. Zumindest wurde ich gewachsen. Die Beiden lecken mir das Gesicht ab. Die Zunge sind warm und weich, aber der Atem der Kleinen ist aktuell sehr gewöhnungsbedürftig. Bei erwachsenen Wölfen ist der Geruch deutlich angenehmer.
Erst einmal mache ich den Fußboden sauber und entferne kleine Seen und einen Haufen.


Da die Welpen über den späten Abend sehr viel Futter bekommen haben fällt die 12 Uhr Fütterung aus. Die Kleinen sind satt. Da schadet es auch nichts mal ein paar Stunden länger nichts zu bekommen. Ich stelle ihnen aber noch eine Schüssel Wasser hin, aus der hier und da ein paar Mal mit der Zunge Wasser geschöpft wird, bevor sie anfangen mit der Pfote im Wasser zu baggern und die Schüssel quer durch die Hütte zu schupsen. Also wieder weg mit dem Ding.
Dann lege ich mich auf die rechte Matratze. Die besonders weiche. Wenn man vorher noch keinen Rückenschaden hatte bekomme man ihn hier. Ich versuche mich so hin zu legen, dass ich halbwegs eine gesunde Körperhaltung habe, aber irgendwie sinkt immer der falsche Teil ab.


Mit einer kleinen Decke, die ich noch in der Ecke der Hütte gefunden habe decke ich mich zu. Mein Handy stecke ich mit einem recht kurzen Kabel direkt über mir in eine Steckdose. Es leuchtet die ansonsten stock dunkel Hütte aus. So lange man nicht an das Handy stößt sollte es am Ladekabel hängen bleiben.
Dann muss man nur noch aufpassen, dass die Welpen bequem liegen und man nirgends was einquetscht.
Samu liegt gerne am Kopfende. Tani eher im Arm. Minimale Änderungen in der Köperhaltung sind möglich, aber eigentlich ist jetzt die Liegeposition vorgegeben und die ist nicht bequem.


Es dürfte jetzt 23:30 sein. Das nächste Mal schaue ich gegen 1 Uhr auf die Uhr. Die Welpen haben ihre Position auch noch nicht gefunden. Sie haben sich mehrfach um entschieden. Gleichzeitig fanden sie es aber auch lustig mir in die Haare zu beißen oder an der Nase zu lecken. Dann mal auf mich drauf zu klettern um sich dann auf meine Beine zu legen. Kurzum, ich habe zwar sicherlich in den 2 Stunden etwas geschlafen, aber es kam mir vor als wäre ich die ganz Zeit wach gewesen.
Die Welpen hecheln mir ins Ohr. Haben sie heiß? Durst? Licht an, Wasserlachen aufsammeln, Decken wieder zurecht rücken und den Kleinen wieder eine Wasserschüssel hinstellen. 3 Schluck werden getrunken. Den Rest versuchen sie aus der Schüssel zu schaben.


Ich wechsele zur anderen Matratze auf der linken Seite der Hütte. Die ist deutlich härter. Schnell mal zudecken. Füße sind ja auch ein beliebtes Angriffsobjekt. Bisher habe ich immer Schuhe angehabt. Auch beim Schlafen. Aber dieses Mal versuche ich einfach unter der Decke zu bleiben. Die Matratze bespanne ich noch mit einem neuen Tuch. Samu und Tani haben es sich innerhalb weniger Sekunden auf der Decke gemütlich gemacht. Tani direkt vor meinem Bauch, Samu erst auf meinen Beinen, dann neben Tani, dann links neben meinem Kopf in der Ecke der Hütte.
Beide brummeln und fiepen im Schlaf. Sie müssen viel verarbeiten. Auf der neuen Position bin ich auch in 5 Sekunden weg.

6:30Uhr Tumulte auf der Bettdecke wecken mich auf. Die beiden Welpen spielen gerade miteinander. Da kommt der Hügel aus Beinen gerade recht. Da kann man sich drauf legen und als Verteidigungspunkt gut nutzen. Regelmäßig purzeln die Welpen von den Beinen oder von der Matratze. Das macht aber gar nichts. Ein Satz und sie sind wieder oben auf.
Ich wische die 2 Pfüzen auf, die im ersten Licht des Tages schön auf dem Fußboden schimmern. Mittlerweile haben die Beiden auch den Reiz eines hin und her schwingenden Küchenrollenpapiers entdeckt. Mit flinken Pfoten versuchen sie das Papier zu stoppen.


Wieder Wasser, wieder ein paar Schluck und dann wieder Spaß mit dem Gefäß. Ich schmeisse mich auf die rechte Matratze und die Welpen folgen sofort. Samu macht mittlerweile seine ersten Versuche von großen Sprüngen. Daher versucht er auch mit einem großen Satz auf die Matratze zu springen. Die Vorderpfoten sind drauf. Die Hinterpfoten hängen von der Matratze runter.


Aber natürlich sind Beide im Nu bei mir und freuen sich mit mir Zeit zu verbringen. Sie legen sich teilweise auf den Rücken um sich kraulen zu lassen. Zumindest bis der Bruder kommt und die Chance nutzt für eine spielerische Attacke. Schließlich ist man auf dem Rücken ziemlich wehrlos. 


Etwas 20 Minuten später liegt Tani auf Bauchhöhe und Samu auf Kniehöhe. Tani döst schon. Samu ist eigentlich noch fit und dreht sich langsam auf den Rücken. Dabei rutscht sein Kopf entsprechend langsam über die Kante der Matratze. Es dauert dann nur noch wenige Sekunden bis er schwups von der Matratze runter rutscht und auf dem Boden liegt. Die 10cm Höhe sind kein Problem. Kurze Zeit später ist er wieder bei uns. Es ist nur witzig zu sehen, dass er es ja selbst hätte verhindern können, aber der Zusammenhang, dass wenn der Kopf in der Luft ist und er sich noch weiter dreht unweigerlich nach unten plumst, scheint er noch nicht ganz verinnerlicht zu haben.

7:15 Zeit für die Welpenmilch

 

Der Hase

Tatjana und Florian haben einen kleinen toten Hasen dabei. Dieser wird feierlich an die Welpen übergeben, die sich gleich mal über den Hasen her machen.
Man hört einiges an Knurren und die Kleinen zeigen sich auch gegenseitig die Zähne. Sie schenken sich den Hase nicht. Erst wird dran gezerrt und gezogen. Samu kann sich am Ende behaupten.


Er hat den Hase erst Mal für sich gerettet und beginnt ein wenig dran zu zupfen. Allerdings kann er das Fell noch nicht öffnen. Das macht dann Tatjana. Aber danach stürzen sich wieder Beide drauf und Samu beginnt die Innereien zu fressen. Tani hält sich erst Mal etwas fern. Erst als Samu fertig ist beginnt er am Hasse zu knabbern. Samu liegt daneben und rührt sich nicht er ist platt. Tatjana und Florian fahren sich etwas zu essen holen. Ich bleibe noch ein wenig bei den Welpen und schaue ihnen beim Spielen zu. Den Hasen haben wir nach drinnen gebracht damit nicht so viele Fliegen dran bleiben.


Dann sind die Welpen müde. Tani liegt schon auf dem Waldboden. Ich geselle mich dazu und streichel ihm ein wenig den Kopf. Das findet er auch ganz in Ordnung. Samu kommt auch zu uns und legt seinen Kopf auf meinen rechten Arm. Da schließt er dann auch sehr schnell die Augen. Nur hier und da optimiert er seine Kopfposition. Aber alles in Allem schläft er. Mein Oberkörper ist über ihnen. Ich bewache die Beiden und schütze sie vor den Fliegen. Die ekligen Stechmücken setzten sich regelmäßig auf die Nase der Welpen. Ich versuche die von den Kleinen möglichst fern zu halten.


Aber nach 20 Minuten reicht es. Es kommen immer mehr nach. Wir gehen nach drinnen. Allerdings ist Tani so platt, dass ich ihn trage. Samu kann selbstständig laufen. In der Hütte lege ich Tani ab und kuschle mich noch an Beide. Sie schlafen gemeinsam ein.

 

Wanderung im Wolfspark

Wir machen eine kleine Wanderung. Raus aus der Schleuse und in den Park. Draußen tätscheln Tatjana und ich die Beiden und geben ihnen Sicherheit. Aber die ersten 15m sind ohne Probleme zurückgelegt. Die kleine Böschung runter und über einen kleinen Waldplatz raus auf den Betriebsweg. Tatjana hat im Vorfeld schon mal die Tore geöffnet und alles andere mit Gittern gesichert.


Lars ist noch nicht zu sehen und so laufen die Welpen vorne weg den Weg nach unten zum Besucherweg.
Bis hier her ist auch noch alles ganz leicht. Die Welpen beschnuppern interessiert die Bänke und die Wege. Hier gibt es einige neue Gerüche. Tatjana geht langsam aber konstant. Ich passe meine Geschwindigkeit regelmäßig an um auch noch ein paar Fotos zu machen.


Dann kommen Huka und Moos angeschlappt. Sie sind sogar recht entspannt. Aber die Welpen finden diese großen Tiere gar nicht witzig. Das Problem ist, dass Tatjana und ich uns so gesehen vor Huka und Moos befinden und die Welpen hinten dran. Um zu uns zu kommen müssen sie sich ein Stück auf die Beiden zubewegen. Das finden sie nicht gut. Ich gehe ein Stück zurück und setzte mich hin. Beide Welpen kommen mit runter hängenden Ohren und eingezogenen Ruten zu mir gelaufen. Sie fiepen. Ihnen ist das alles nicht geheuer. Aber ein bisschen Streicheln hilft hier schon ungemein. Sie fühlen sich hier sicher und gemeinsam gehen wir die Strecke. Tatjana ruft gleichzeitig. Wir überwinden Huka und Moos die interessiert aber lautlos am Zaun stehen und dem Treiben zuschauen.
Über die Kreuzung im Park auf den Weg zu den Polarwölfen. Wir wandern hoch bis auf den großen Platz vor der Konrad Lorenz Hütte. Tatjana hat Wasser für die Welpen dabei. Die nehmen es dankend an und machen sich dann gleich mal auf die Gegend zu erkunden.


Wir haben die Tür der Balustrade und die Tür zur Schleuse geöffnet. Die Tür zu Nova und Yuki wurde zusätzlich verriegelt, damit sie nicht aus versehen aufgehen kann.


Yuki und Nova sind außer Rand und Band. Sie stellen sich am Zaun hoch und fiepen. Es ist enorm, wenn man bedenkt, dass die Beiden letztes Jahr so groß waren wie Samu und Tani heute sind. Wenn Nova sich streckt erreichen ihre Pfoten eine Höhe von ca. 1,70m.


Die beiden Damen versuchen die Welpen zu locken und sind außer sich vor Freude. Mir kommt der Gedanke, dass es vielleicht hilft bei die Beiden rein zu gehen. So würden Samu und Tani sehen, dass ich ihnen vertraue. Dumm nur, dass ich nur ein T-Shirt trage.


Nova hat die Angewohnheit in den Oberarm zu knappen um einen auf den Boden zu ziehen. Durchs T-Shirt tut das ganz schön weh, wenn sich so ein Eckzahn ins Fleisch bohrt. Sie macht es zumindest liebevoll und bei weitem nicht mit voller Kraft.  Yuki springt wie immer ruhiger und kooridineirter nach oben. Ich begrüße Beide und setzte mich ca, 15m vom Eingang entfernt hin. Die Beiden müssen jetzt die Distanz zurück legen wenn sie zwischen Tür und mir hin und her wechseln müssen. Allerdings bringt es nicht viel. Die Welpen haben sich verkrümelt. Sie beschnuppern lieber das Gestrüpp auf der anderen Seite.


Ich gehe raus und geselle mich zu Tatjana. Die Welpen wuseln um uns herum, interessieren sich aber weniger für uns und noch weniger für die Wölfe. Sie spielen mit Farn und Blättern. Nach 5 Minuten setzte ich mich in den Eingangsbereich der Balustrade und versuche durch fiepen und rufen die Welpen zu mir zu locken. Keine Chance.


Mit Tatjana bespreche ich unsere Möglichkeiten und sie ist einverstanden, dass ich versuche durch eine Tür weiter unten mit den Welpen schon mal in den Mittelstreifen zu gelangen und von dort gegebenen falls in die Schleuse komme. Tatjana würde dann die obere Tür in der Balustrade schließen.


Gesagt getan. Im schnellen Schritt bewege ich mich nach unten. Das ist auch die Richtung, die die Welpen mögen.
Kurz einmal tätscheln, Samu klappt dann wie Tani immer die Ohren liebevoll nach hinten und rein in den Mittleren Bereich. Den finden die Welpen hier gar nicht so schlimm. Ohne großes Aufsehen und ohne eine große Sache drauß zu machen wandern wir wieder hoch zur Schleußentür. Hier lege ich mich direkt davor. Tatjana sitzt hinter mir. Die Welpen kommen erst zu mir. Ich krabbel auf Händen und Füßen mit ihnen mit in die Schleuse. Sie beschnuppern alles fühlen sich aber durch unsere Anwesenheit sicher. Dann sind sie drinnen.


Tatjana macht die Tür hinter uns zu. Auf die gleiche weise krabbel ich immer noch auf allen Vieren weiter zu Nova und Yuki. Die Welpen sind gerade besonders mutig und machen alles mit. Bis auf 5cm kann ich mich dem Zaun von Nova und Yuki nähern. Samu hat die Rute weit angezogen und die Ohren tief hängen, aber direkt an mich gekuschelt wagt es sich immer weiter zu den beiden Damen, die auf der anderen Seite des Zauns einen Hurrican blass aussehen lassen. Sie wollen unbedingt zu den Welpen und fiepen, schaben Erde weg um mal schnell sich unter dem Zaun durch zu buddeln oder hämmern mit den Pfoten gegen den Zaun. Nicht die Feine Art um den Welpen zu zeigen, das von ihnen keine Gefahr ausgeht. Aber Samu versteht es. Er macht sich klein und liegt quasi in meinem Arm. Dabei streckt er auch die Nasenspitze in Richtung Nova und Yuki. Es fehlen nur noch 5 cm. Aber ich kann nicht mehr weiter rutschen und Samu liegt auch recht fest in meinem Schoß. Er wandert erst Mal ab. ER war mutig genug für den Moment. Ich gehe ihnen hinterher und tätschel sie in knapp 3m Entfernung nochmal. Dann erkunden die Welpen die Schleuße.


Mir ist ein großes Problem augefallen. Es stehen zwei Wassertröge direkt am Zaun im Gehege von Nova und Yuki. Die Beiden springen dauernd ins Wasser, drauf, dürber, drunter. Es ist laut, es ist nass, es ist ein Hindernis. Eine Begrüßung der Welpen wird durch die Dinger deutlich komplizierter.


Also schiebe ich die Dinger schnell weg vom Zaun während Samu und Tani auf der anderen Seite der Hütte die Schleuse erkunden.
Dann kommen Samu und Tani neben Tatjana aus dem Gestrüpp. Unterstützt durch Tatjanas Worte nähern sie sich Nova und Yuki. Dann ist der Erste Nasenkontakt geknüpft. Die Welpen sind so süß. Sie legen sich sofort hin. Samu schwänzelt nun den ganzen Zaun ab. Unterstützt und bestärkt durch Tatjana die ihn streichelt und gut zuredet. Samu stellt sich erstmal auf Tatjanas Rücken um alles zu beobachten. Ihm ist das alles nicht so geheuer, aber bei Tatjana ist er ja sicher.
Nova und Yuki sind zwar stürmisch aber absolut liebevoll. Sie schlecken Samu die Nase ab, während Samu es bei den Beiden versucht.
Dann ist auch Tani am Zaun. Erst zeigt er noch hier und da die Zähne, aber anch kurzer Zeit ist alles super und die 4 sind am Zaun miteinander beschäftigt. Tatjana unterstützt die Welpen. Ich bin auf der Seite von Nova und Yuki und unterstützte von hier.


Ich schlage vor, dass wir nicht mehr allzu lange hier bleiben. Die Welpen haben gerade eine extrem positive Erfahrung gemacht. Es wäre schade wenn jetzt noch irgendetwas schief gehen würde. Tatjana stimmt mir zu und wir wandern los. Die Wassertröge lassen wir erst mal stehen. Das verstellen und klappern könnte ja auch schon was negatives sein.
Raus aus der Schleuse und zurück zum Aufzuchtgehege.


Die Wanderung verläuft ruhig. Huka und Moos sind immer noch ein Hindernis, aber die Welpen nutzen einen günstigen Moment. Huka und Moos müssen durch eine Schleuse, die sich auf der anderen Seite des Reviers befindet um in den zweiten Teil ihres Reviers zu kommen. In der Zeit beeilen sich die Welpen um wieder zu Tatjana und mir aufzuschließen.
Allerdings begeben sie sich danach erstmal in das Waldstück und brauchen ewig um wieder zu uns zu finden. Das wird später noch lustig.


Lars ist auch da. Er begrüßt die Welpen würgt aber kein Futter raus. Samu und Tani sind auch nur mäßig begeistert. Sie sind zwar höchlich, aber bei weitem nicht so untertänig wie bei den Damen.
Auch das letzte Stück ins Aufzuchgehege funktioniert tatsächlich ohne Probleme. Sie sind wieder zurück und völlig fertig. Tatjana hat noch eine Forelle für jeden Welpen. Aber die lassen sie halbherzig liegen. Erst mal schlafen.

Polarwölfe Samu und Tani

Heißer Sommer und Zahnschmerzen.

Man sieht immer größere Lücken zwischen den Zähnen. Die ersten Milchzähne vorne in der Mitte sind auch schon ausgefallen.
Die Welpen sind ausgelassen, aber ich glaube die Hitze macht ihnen trotzdem zu schaffen. Sie schaben Wasser aus dem Becken auf den Sandboden und legen sich dann da hin. Das kühlt noch mal zusätzlich. Nachdem beide eingeschlafen sind liege ich noch eine Zeit lang bei ihnen und höre ihnen beim Schlafen zu. Sie brummeln gemütlich aber laut vor sich hin. Dabei ist es kein Schnarchen, sondern eher hier und da ein echtes brummeln.

Ein paar Tage später fällt uns auf, dass die ersten echten Zähne da sind. Nur 2 bis 3mm groß aber klar und deutlich zu sehen. Die Eckzähne sind immer noch die Milchzähne, aber bei Samu sind schon einige Zähne oben und unten jetzt echte Zähne. Bei Tani sind es weniger, aber auch bei ihm sind schon die ersten echten Zähne zu sehen.

Samu hat in den letzten Tage 3 der vier Eckzähne verloren. Einer sitzt noch richtig fest, wird aber wohl auch die nächsten Tage gehen. Zug um Zug gehen die Milchzähne und die echten Zähne kommen. Das geht aber nicht ohne, ein wenig Blut. Hier und da sieht man es deutlich im Maul rund um die Milchzähne. Der Verlust des entsprechenden Zahns steht dann kurz bevor.


Durch den Verlust der Eckzähne ist Samu aktuell im Spiel deutlich unterlegen. Er kann Tani nicht richtig packen und festhalten. Aber auch das Nagen am Knochen ist aktuell nicht richtig machbar.
Tatjana bereitet ihm daher aktuell täglich eine große Schüssel mit diversen Futtersachen vor. Die kann er ohne große Probleme fressen.

Das neue Revier im Park

Die Welpen wurden von Tatjana in den Wald und in ihr endgültiges Revier geführt. Es war eine Wanderung wie wir sie schon sehr oft durch den Wolfspark gemacht haben. Dieses Mal aber mit dem Ziel, dass die Welpen im großen Revier bleiben.

Die Welpen fühlen sich in ihrem neuen Revier sehr wohl. Sie spielen viel und rennen gerne über die große Flächen.

 

Einträge aus Michaels Tagebuch

 

 

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