Die kanadischen Wölfe 2007 und 2008
Gattung : Canis lupus lycaon
Geb. Mai 2007:
Anzahl: 1 männliches Tier, 1 weibliches Tier
Namen: Peter, Anna-Maria (gestorben Feb. 2013)
Geb. Mai 2008: 2 männliche Tiere
Namen: Carlo, Guido
zu den kanadischen Wölfen 2007
zu den kanadischen Wölfen 2008
Peter wurde 2007 geboren und ist der momentane Leitwolf im Rudel.
Da die Wölfe die im Jahr 2008 geboren wurden nun erwachsen werden muss er seine Postion gegenüber Gudio und Carlo behaupten.
Peter hat die Anlagen zu einem echten Alpha. Er hat die damaligen Jungwölfe sofort akzeptiert und sie weiter aufgezogen. Gleichzeitig hat er das Durchsetzungsvermögen, dass niemanden an seiner Position zweifeln läßt.
Anna-Maria war bis zu ihrem Tod die Leitwölfin des Rudels. Sie ist leider unerwartet im Jahr 2013 verstorben.
Guido (geb. 2008) ist ein Raubein. Er ist ein potentieller Nachfolger zu Peter. Er ist frech und kennt keine Regeln. Er wird zwar regelmäßig durch Peter zurecht gewiesen und gibt dann auch schnell kleinlaut bei, in seinem Inneren gibt er aber trotzdem nicht auf.
Carlo (geb. 2008, rechts im Bild) ist eher zurückhaltend. Schon leicht scheu. Die Kämpfe mit seinem Bruder Guido hat er in der Jungend meist verloren. Mittlerweile hat er sich in seine Position gefügt. In einem größeren Rudel wären die Chancen groß, dass er ein sogenannter Omega Wolf wird. "Der letzte Wolf im Rudel".
Da sein Bruder Gudio aber eher regelmäßig im Konfilkt mit Peter steht hat Carlo im Moment ein recht gemütliches Leben, dass aus schlafen und fressen besteht.
Aktuelles
2018 - Konnte sich Peter in den letzten Jahren noch als Leitwolf behaupten hat Guido mittlerweile die Leitung übernommen.
Auch mit veränderter Ordnung kommen die drei miteinander sehr gut aus..
Carlo ist immer noch ein gemütlicher Wolf und immer für einen Spaß zu haben.
Aber wenn es drauf an kommt hat er auch gelernt sich gegen seinen Bruder zu verteidigen. Auch wenn Gudio jetzt der Leitwolf ist, so hat er über seinen Bruder nicht viel zu bestimmen.
Das Leben und wichtige Ereignisse der Wölfe in chronologischer Reihenfolge
Mai 2007 - Der Zoo Hannover meldete Werner Freund, dass am 8. Mai ein Wurf Welpen geboren wurde. Von diesem Wurf könnten zwei Tiere an ihn abgegeben werden.
Die zwei Wolfswelpen wurden von Werner Freund und den Mitarbeitern Tatjana Schneider und Michael Schönberger am 21. Mai aus dem Zoo Hannover nach Merzig gebracht. Um die Tiere zu versorgen wurde während der Fahrt mehrmals Pausen eingelegt.
Eine dieser Pausen führte sie nach Pohlheim, dem Heimatdorf von Werner Freund.
Ein besonderes Ereignis ereignete sich Nachmittags um ca. 16 Uhr. Bei einer Pause auf einem Rastplatz begann der Rüde im Alter von 13 Tagen zu heulen.
Die Fahrt begann um 9 Uhr im Zoo Hannover und endete um 23 Uhr in Merzig.
Seitdem wurden die Welpen von uns aufgezogen. Die Tiere brauchten alle 2 Stunden Milch. Rund um die Uhr.
Anfangs ist die Umstellung für die Welpen natürlich groß. Sie mußten sich erst an die Schnuller der Milchflaschen gewöhnen. Aber schon nach kurzer Zeit war diese Hürde überwunden und die Welpen tranken ihre Milch gierig. Dabei konnte man Ihnen beim wachsen zusehen. Die Entwicklung war enorm.
Jeden Tag konnte man neue Eigenarten der Welpen entdecken. Konnten sie am Anfang nur ein paar Schritte robben, so war nach ca einer Woche schon lockeres Gehen möglich.
Mit 3 Wochen erhielten die Welpen das erste Fleisch aus Werner Freunds Fang.
Das Trinken hatte das weibliche Tier irgendwann so gut drauf, dass man ihr nur die Flasche hinhalten mußte. Sie saugte sich dann am Nuckel fest, hebte den Kopf mit der Flasche an und trankt sie in einem Zug leer.
Schon nach kurzer Zeit wurde das Wohnzimmer, in dem die Schlafkiste der Welpen stand zu klein. Es war Zeit ins Aufzuchtgehege umzuziehen. Dort erhielten die Welpen dann zum ersten mal ganze Stücke Fleisch, die sie im Laufe des Tages abnagen konnten. Die restliche Zeit vertrieben sich die Kleinen mit spielen und mit schlafen.
Nachts schlief Werner Freund bei den Tieren im Stroh. Dadurch verstärkte sich seine Bindung mit Ihnen.
Die Entwicklung der Kleinen war stetig. Nach ca. 5 Wochen war der Zeitpunkt gekommen, dass die Welpen immer weniger Interesse an den Milchflaschen zeigten. Die Welpen bekamen nur noch Milch in einer Schale.
Für das Team waren es zu diesem Zeitpunkt keine Welpen mehr. Es waren Jungwölfe, die in der Lage wären kleinere Tiere zu erlegen. Spielerisch messten die Tiere ihre Kräfte.
Die Tiere mussten natürlich erst lernen wie man geht, rennt, springt und Kurven läuft.
Mit 7 Wochen erhalten die Welpen Besuch von zwei Weltstars. Die Opernsänger Peter Hofmann und Anna-Maria Kaufmann werden die Paten der Welpen. Die Welpen erhalten daher den Namen „Peter“ und „Anna-Maria“
Peter Hofmann hatte schon vor 20 Jahren die Patenschaft über Polarwölfe übernommen und ist ein guter Freund der Familie Freund.
Die Welpen sind mittlerweile so groß, dass sie ganze Hähnchen verputzen. Auf ihre Milch wollen sie trotzdem nicht verzichten.
Mitte August 2007 erhalten die Wölfe ihr neues Gehege. Die Umbaumaßnahmen in diesem Teil des Parks sind abgeschlossen.
Da das Zusammenleben mit den Welpen ein sehr dynamischer Prozess ist der viel Einfühlungsvermögen erfordert, war Werner Freund bemüht das Verhältnis Wolf/Mensch Mensch/Wolf aufzubauen. Diese enge Bindung ist unabdingbar um später mit den Tieren zu leben. Nach Werner Freunds Tod setzt Tatjana Schneider diese Arbeit fort.
Dabei geht es natürlich auch mal etwas stürmischer zu. Michael Schönberger mit "Peter"
Die Tiere vertrauen uns. Am Tag an dem die Wölfe ihr neues Gehege zum ersten Mal betreten haben sind sie zwischen Neugier und Angst hin und hergerissen. Das neue Gehege wird ausgiebig durchsucht und beschnüffelt. Immer wieder kehren die Wölfe aber zu uns zurück. Er gibt ihnen die Sicherheit, dass ihnen im neuen Revier nichts passieren kann.
Der Timberwolf Peter überblick sein Revier.
Die kanadischen Wölfe 2008
07.09.2008 ereignete sich etwas ungewöhnliches für die zwei knapp 17 Monate alten Wölfe Peter und Anna-Maria. Im Sommer des Jahres wurden zwei weitere kanadische Wolfswelpen aufgezogen. Diese Wölfe werden nun mit dem bestehenden Rudel zusammengeführt um ein großes und starkes Rudel zu bilden.
Die zwei kanadsichen Wölfe wurden am 01. und 05. Mai 2007 im Tier- und Naturpark Schloss Herberstein geboren. Werner Freund brachte sie zur Aufzucht nach Merzig.
Den Sommer über wurden die Welpen im Aufzuchgehege aufgezogen, um sie dann im September zu den beiden Wölfen von 2007 zu bringen.
Auch außerhalb des Rudels aufgezogene Wolfswelpen werden von einem bestehenden Rudel akzeptiert, wenn die Wolfswelpen noch recht jung sind. Wölfe mit einem Jahr oder älter werden vom bestehenden Rudel als fremdes Rudel angesehen und angegriffen.
Unsere Jungwölfe Carlo und Guido fühlten sich auf Anhieb wohl, zeigten aber direkt ihre Untertänigkeit gegenüber den beiden "alten" Wölfen.
Nach der Begrüßung durchsuchten sie das gesamte Gehege. Bei der ersten Fütterung zeigte sich dann, dass die Wolfswelpen voll als Welpen akzeptiert waren. Die beiden genossen Welpenschutz. Sie durften den beiden viel größeren und stärkeren Wölfen das Futter wegnehmen und als erste fressen.
Der 4 Monate alte Wolfswelpe Guido verteidigt sein Fressen gegenüber der erwachsenen Leitwölfin Anna Maria.
Welpen haben in dieser Hinicht besondere Rechte. Erste wenn sie 8-9 Monate alt sind werden ihnen ihre neuen Eltern in dieser Hinsicht manieren beibringen.
Mitte Januar beginnt auch bei den kanadischen Wölfen die Paarungszeit, genannt die Ranzzeit. Außerdem verlieren die Wolfwelpen jetzt allmählich ihren Welpenschutz. Bisher durften sie die älteren Tiere zum spielen auffordern wann sie wollten. Genauso durften sie als erstes fressen. Die erwachsenen Tiere weisen die Welpen immer mehr in ihre Schranken. Es ist ein wichtiger Schritt für die Welpen, da das normale Leben eben nicht nur aus spielen besteht.
Aktion pur. Hier sind schnelle Reflexe von Tatjana gefragt. Zudem darf man nie den Überblick verlieren.
(Foto: Michael Schönberger in
06.10.2011)
Die kanadischen Wölfe Guido und Carlo in ihrem ersten Schnee
Dies ist aber auch für uns eine schwierige Zeit. Wölfe werden während der Ranzzeit agressiver. In dieser Zeit wird häufig versucht die Rangordnung in einem Rudel neu zu strukturieren, indem junge starke Wölfe versuchen, die alten Tiere von ihrer Position zu verjagen.